Unterschiedlicher konnte die Gefühlswelt bei den Winkelhaider Bezirksliga-Tischtennis-Teams nach ihren Spielen am vergangenen Wochenende nicht sein. Während die Damen eine unglückliche 6:8 – Niederlage gegen die TSG Roth verkraften mussten, feierten die Herren zum gleichen Zeitpunkt auf den Nebenplatten mit 9:7 gegen die SpVgg Erlangen einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt.
Die Damen kamen bereits zu Spielbeginn in den beiden Doppeln ins Hintertreffen. Sowohl Hirschmann / Hofmann als auch Böhm / Rau blieben gegen die beiden Doppel des Tabellenzweiten chancenlos. Besser lief das erste Einzel des Abends. Im Duell zweier Noppenspielerinnen konnte Doris Böhm gegen Verena Schwab den ersten Sieg für die TSV-Damen einfahren. Karin Rau und Susanne Häberlein fanden anschließend allerdings wenig Mittel gegen den Angriffswirbel von Lilia Hermann und Selina Lohmüller. Besser lief es bei Christine Hirschmann, die es schaffte, mit ihren Unterschnittbällen Hanna Wamsganz nicht ins Spiel kommen zu lassen. Mit einem 3:1-Sieg verkürzte sie den Rückstand auf 2:4. Im Spiel der beiden Spitzenspielerinnen kämpfte Doris Böhm zwar tapfer, letztendlich musste sie sich aber der starken Lilia Hermann, die in dieser Saison sogar bei den Rother Bezirksliga-Herren mitspielte und dort Siege feiern konnte, geschlagen geben. Zwei knappe Fünf-Satz-Siege von Karin Rau und Susanne Häberlein brachten die Winkelhaiderinnen nochmals auf 4:5 heran, ehe wiederum Selina Lohmüller und Lilia Hermann den alten Abstand wieder herstellten. Die routinierten Gastgeberinnen gaben sich aber noch nicht geschlagen und konterten mit zwei glatten 3:0-Siegen von Doris Böhm und Karin Rau. Beim Spielstand von 6:7 musste das letzte Einzel des Abends zwischen Christine Hirschmann und Verena Schwab die endgültige Entscheidung bringen. Die junge TSG-Aktive hatte dabei das bessere Ende für sich. Im fünften Satz setzte sie sich mit 11:6 durch.
Mit 9:5-Punkten stehen die TSV – Damen trotzdem noch auf einem zufriedenstellenden dritten Platz in der 2. Bezirksliga Südost. Nächster Gegner ist am 1.12. der TV Langenaltheim.
Die Ergebnisse im Einzelnen:
Hirschmann / Hofmann – Wambsganz / Lohmüller 0:3, Böhm / Rau – Hermann / Schwab 0:3, Doris Böhm – Verena Schwab 3:2, Karin Rau – Lilia Hermann 0:3, Susanne Häberlein – Selina Lohmüller 1:3, Christine Hirschmann – Hanna Wambsganz 3:1, Doris Böhm – Lilia Hermann 1:3, Karin Rau – Verena Schwab 3:2, Susanne Häberlein – Hanna Wambsganz 3:2, Christine Hirschmann – Selina Lohmüller 1:3, Susanne Häberlein – Lilia Hermann 0:3, Doris Böhm – Hanna Wambsganz 3:0, Karin Rau – Selina Lohmüller 3:0, Christine Hirschmann – Verena Schwab 2:3.
Die Herren kamen im Gegensatz zu den Damen wesentlich besser aus den Startlöchern. Die gut harmonierenden Doppel Heger / Schäfer und Nicklas / Volkert sorgten mit ihren Siegen für die wichtige Führung. Demgegenüber war das „Opferdoppel“ der Hausherren (Ziegler / Stockhausen) ohne Chance. Chris Heger konnte im ersten Einzel mit energischen Vorhandtopspins und platzierten Blockbällen Jürgen Dürrbeck zwar oft in Verlegenheit bringen; am Ende fehlte ihm aber im Entscheidungssatz das notwendige Glück. Der wochenlang verletzte TSV-Spielführer Chris Schäfer spielte trotz Trainingsrückstand couragiert auf, konnte aber im vierten Satz zwei Satzbälle nicht nutzen und unterlag denkbar knapp mit 15:17. Im zweiten Paarkreuz trafen mit Gerald Ziegler und Markus Groner zwei absolute Defensivkünstler aufeinander. Der Erlanger übernahm dabei von Beginn an die Initiative, setzte geschickt seinen unangenehmen Vorhand-Noppenbelag ein und besiegte den TSV-Oldie in vier Sätzen. Winkelhaid lag mit 2:4 im Rückstand. In glänzender Form präsentierte sich anschließend Marco Nicklas. Mit seinen schnellen Vorhandtopspins und knallharten Schmetterbällen diktierte er gegen Steffen Baumann nach Belieben das Spielgeschehen. Am Ende stand für ihn ein ungefährdeter 3:0-Sieg zu Buche. Günter Volkert, der nur mit Schmerzmitteln spielen konnte, agierte in seinem ersten Einzel gegen den ehemaligen Winkelhaider Aktiven Winfried Himmler sehr überlegt und ruhig. Mit seinen weichen Vorhandtopspins gelang es ihm, seinen Gegner immer wieder zu Fehlern zu provozieren. Im nächsten Einzel hatte der bisher erfolgreichste Einzelspieler des TSV, Roland Stockhausen einen gebrauchten Tag erwischt. Gegen Tom Häfner kam er nie richtig ins Spiel. Nur selten konnte er seine gefährlichen Rückhandbälle einsetzen und musste sich letztendlich deutlich mit 1:3 geschlagen geben. Zwischenstand nach den ersten sechs gespielten Einzeln damit 4:5.
Im folgenden Spiel der beiden Topspieler kamen dann die Zuschauer voll auf ihre Kosten. Chris Heger und Daniel Kotzian lieferten sich zahlreiche, sehenswerte Konterduelle aus der Halbdistanz. Der TSV-Ranglistenerste bewies dabei außerordentlichen Kampfgeist. Trotz eines 0:2-Rückstandes drehte er noch das Spiel. Auch Chris Schäfer ließ sein Können immer wieder aufblitzen; konnte aber aufgrund seines Trainingsrückstandes ein hohes Niveau nicht über die volle Distanz halten und unterlag Jürgen Dürrbeck mit 1:3. Beim Spielstand von 5:6 stand das mittlere Paarkreuz der Hausherren gehörig unter Druck. Der junge Wilde (Marco Nicklas) und der alte Routinier (Gerald Ziegler) bewiesen aber große Nervenstärke. Zunächst brachte Gerald Ziegler mit seinem geduldigen, sicheren Abwehrspiel seinen Gegner zur Verzweiflung und anschließend demonstrierte Marco Nicklas eindrucksvoll, dass er mittlerweile nicht nur über gute technische Möglichkeiten, sondern auch über ein hohes Maß an taktischem Geschick verfügt. Den Abwehrstrategen Markus Groner ließ er nur selten zur Entfaltung kommen. Winkelhaid ging durch die beiden klaren Einzelsiege wieder mit 7:6 in Führung. Anschließend sah es beim Match von Günter Volkert gegen Tom Häfner über lange Zeit auch nach einem klaren Sieg des TSV-Akteurs aus. Nach gewonnenen ersten Satz und einer 10:5-Führung riss dann aber der Faden ab. Der Erlanger drehte noch den zweiten Satz, brachte im dritten Satz immer häufiger seine starken Vorhandangriffsbälle durch und ging selbst mit 2:1 nach Sätzen in Führung. Im vierten und fünften Satz verstärkte Günter Volkert wieder seine Angriffsbemühungen und gewann im Entscheidungssatz mit 11:9. Nach der anschließenden zweiten Einzelniederlage von Roland Stockhausen, musste im Abschlussdoppel die Entscheidung fallen. Dort lieferte das Duo Heger / Schäfer ihre bisher beste Saisonleistung ab. Mit einem platzierten Schupfball zum 11:7 im vierten Satz setzte schließlich Chris Heger eine halbe Stunde nach Mitternacht den Schlusspunkt zum überraschenden 9:7-Sieg der Hausherren.
Die TSV-Herren nehmen jetzt den 5. Platz in der Mittelfrankenliga ein. Falls es gelingt, in den restlichen Spielen gegen den TSV Lauf (am 1.12. in der Trautmann-Sporthalle) und beim ESV Treuchtlingen (am 16.12.) eine ähnlich starke Mannschaftsleistung abzurufen, dürfte der angestrebte Klassenerhalt durchaus realisierbar sein.
Die Spiele im Einzelnen:
Heger / Schäfer – Dürrbeck / Groner 3:2, Ziegler / Stockhausen – Kotzian / Baumann 0:3, Nicklas / Volkert – Häfner / Himmler 3:0, Christian Heger – Jürgen Dürrbeck 2:3, Christopher Schäfer – Daniel Kotzian 1:3, Gerald Ziegler – Markus Groner 1:3, Marco Nicklas – Steffen Baumann 3:0, Günter Volkert – Winfried Himmler 3:0, Roland Stockhausen – Tom Häfner 1:3, Christian Heger – Daniel Kotzian 3:2, Christopher Schäfer – Jürgen Dürrbeck 1:3, Gerald Ziegler – Steffen Baumann 3:0, Marco Nicklas – Markus Groner 3:1, Günter Volkert – Tom Häfner 3:2, Roland Stockhausen – Winfried Himmler 0:3, Heger / Schäfer – Kotzian / Baumann 3:1.