Bei den Winkelhaider TT-Anhängern steigt die Anspannung. Sie fiebern schon jetzt dem 22.9. entgegen. An diesem Tag wird (um 20 Uhr) die Trautmann-Sporthalle nämlich zum Schauplatz des ersten Punktespiels der Herren in der Mittelfrankenliga. Der Gegner des Liganeulings, der TTC Büttelbronn, kommt aus der TT-Hochburg im südlichen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Erstmals wird dann auch Winkelhaids prominenter Neuzugang Gerald Ziegler das TSV-Trikot überstreifen. Der ehemalige Bayernligacrack wechselte im Sommer vom TV 1860 Fürth nach Winkelhaid. Er ersetzt Thorsten Heiselbetz, der seit Jahren in Nürnberg wohnt und sich dem dortigen SC 04 Nürnberg anschloss.
Quasi im Gepäck brachte Gerald Ziegler seine Frau Ursula Oswald-Ziegler mit nach Winkelhaid. Sie trug in den 90er Jahren acht Jahre lang das Bundesligatrikot von RW Klettham-Erding und zählte dort zu den erfolgreichsten Aktiven. Obwohl sie sich aus gesundheitlichen Gründen vor einiger Zeit vom Leistungssport verabschiedete, ist sie noch häufig in der Winkelhaider Sporthalle als Trainingsgast zu bestaunen und bringt mit ihrer unorthodoxen Spielweise und ihren unangenehmen langen Noppenbelägen auch heute noch manchen Herren-Bezirksligaaktiven zum Verzweifeln.
Im Vorfeld des Saisonauftaktes sprach der Bote mit Winkelhaids Spielführer Christopher Schäfer:
Welches Ziele hat ihr Team und sie persönlich für die Saison 2017/18 ?
Wir wissen natürlich, dass die Mittelfrankenliga für uns als Aufsteiger eine enorme Herausforderung darstellt und wir lediglich als Außenseiter ins Rennen gehen. Gleichwohl werden wir versuchen, den Klassenerhalt zu schaffen; d.h. wir visieren den 7. Platz an. Immerhin haben wir mit Chris Heger, Gerald Ziegler, Günter Volkert und Roland Stockhausen vier Spieler in unseren Reihen, für die diese Liga nichts Neues mehr ist.
Ich persönlich darf mich ja im ersten Paarkreuz mit den 18 TOP –Spielern der Liga messen. Da wird es ziemlich schwer zu punkten. Auf der anderen Seite gibt es mir aber auch die Möglichkeit, mich spielerisch weiter zu entwickeln und den nächsten Schritt nach vorne zu machen.
Welche Rolle wird in der neuen Saison der Neuzugang Gerald Ziegler spielen ?
Gerald ist nicht nur wegen seiner Spielstärke, sondern auch wegen seiner ruhigen, umgänglichen Art auf jeden Fall ein Gewinn für den TSV. Er wird sicher der ruhende Pol in unserem Team sein. Ich hoffe, er wird im mittleren Paarkreuz eine positive Bilanz spielen. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung können wir ihn darüber hinaus natürlich auch als Ratgeber im taktischen Bereich gut gebrauchen.
Wie ist eigentlich die aktuelle Situation bezüglich der Verwendung von Plastikbällen ?
Der Verband hat den Amateurvereinen eine Übergangsfrist bis zur Saison 2019/20 eingeräumt, d.h. künftig wird es immer mehr Vereine geben, die mit Plastikbällen spielen. Wir in Winkelhaid greifen aus Kostengründen vorläufig noch auf die „alten“ Zelluloidbälle zurück. Ich persönlich kann mich auch noch nicht mit den Plastikbällen anfreunden. Bezeichnenderweise haben wir in der vergangenen Saison unsere einzige Niederlage beim ASC Boxdorf, der schon im Vorjahr mit Plastikbällen spielte, bezogen.
Was halten Sie von den Reformen, über die der Bote bereits im April berichtete und die nunmehr der außerordentliche Verbandstag des BTTV am 9.7.17 beschlossen hat ?
Die Reformen werden ab der Saison 2018/19 alle Vereine im Kreis Hersbruck treffen. Natürlich kann man bei Veränderungen immer geteilter Meinung sein. Ich persönlich halte die Reformen organisatorisch jedoch für unumgänglich. Fakt ist, dass – nicht nur im sportlichen Bereich – immer weniger sich für ein Ehrenamt engagieren wollen. Dies ist natürlich auch beim Tischtennis der Fall. Dem Verband blieb folglich nichts anders übrig, als entsprechend darauf zu reagieren, um mit Reformen den weiteren Spielbetrieb gewährleisten zu können.
Von der m.E. unumgänglichen organisatorischen Strukturreform einmal abgesehen, halte ich aber die wiederkehrenden Änderungen beim Wettkampfmodus allerdings für nicht so gut. Hier denke ich z.B. an die vor ein paar Jahren erfolgte Umstellung auf größere (40mm-) Bälle oder die Verkürzung der Sätze von 21 auf 11. Was nunmehr die Einführung eines Doppels und die Reduzierung der Einzel im Pokalwettbewerb bringen soll, kann ich auch nicht ganz nachvollziehen.
Sie sind ja ein Winkelhaider Eigengewächs. Wie sieht es derzeit im Nachwuchsbereich des TSV aus ?
Leider sind wir in dieser Saison bei der Jugend in der Breite nicht mehr so stark aufgestellt. Nur noch ein Team wird auf Kreisebene an den Start gehen. Darin befinden sich allerdings einige verheißungsvolle Talente. Ob sie eines Tages unsere erste Mannschaft verstärken werden, bleibt noch abzuwarten.